Regenwald

Alltagstipps zur Rettung der Regenwälder

in Magazin von Trang18 Kommentare

Regenwälder gelten als die artenreichsten Lebensräume unserer Erde und zeichnen sich durch eine hohe Feuchtigkeit und ihre ganzjährige Grünzeit aus. Das Besondere an ihnen: Sie nehmen erstaunliche Mengen an den weltweit erzeugten CO₂ Emissionen auf und speichern diese in ihrer Biomasse. Damit ist die Erhaltung des faszinierenden Ökosystems essenziell im Kampf gegen den Klimawandel. Abgesehen davon sind tropische Regenwälder die Heimat zahlreicher indigener Völker, die dort in respektvollem Umgang mit der Natur leben. Leider ist die Existenz des außergewöhnlichen Biotops unter anderem durch den hohen Konsum der westlichen Bevölkerung stark gefährdet. Du möchtest gerne etwas dagegen unternehmen, weißt aber nicht wie? Wir haben ein paar Tipps für dich gesammelt, wie du mit kleinen, alltäglichen Entscheidungen, zur Rettung des Regenwaldes beitragen kannst. 

Meide Produkte, die Palmöl enthalten

Ganz klar, die Nummer eins auf dieser Liste ist der Verzicht auf Palmöl. Denn für die Ölpalmen-Plantagen werden große Regenwaldflächen gerodet, wodurch das gespeicherte Kohlendioxid freigesetzt und bedrohten Tierarten ihr Lebensraum genommen wird. Laut Greenpeace verbraucht allein Deutschland jährlich rund 1,3 Millionen Tonnen Palmöl und stellt damit eine große Belastung für die wertvollen Biotope dar. Deshalb raten wir dir: Lese dir die Inhaltsstoffe eines Produkts immer genau durch. Das umstrittene Öl versteckt sich in Essen, Kosmetika, in Putzmitteln und sogar im Autotank.

Greife zu FSC zertifiziertem oder recyceltem Papier

Tropenholz wird oft zu Taschentüchern oder Toilettenpapier verarbeitet, daher empfiehlt es sich, stattdessen recyceltes oder holzfreies Toilettenpapier, beispielsweise aus Bambus von Pandoo zu verwenden. Ansonsten ist auch die FSC Zertifizierung ein Hinweis auf nachhaltige Forstwirtschaft. Produkte, die das patentierte Siegel tragen, sind ebenfalls unbedenklich. 

Kaufe Gegenstände aus heimischem Holz

Auch für Möbel, Grillkohle, Musikinstrumente oder Essbrettchen wird Tropenholz verwendet. Achte beim Kauf solcher Gegenstände daher darauf, dass sie nicht aus Teak, Mahagoni, Abachi, Meranti, Kambala oder ähnlichem bestehen. Leider ist das auf den ersten Blick gerade bei kleineren Artikeln oft nicht direkt erkennbar. Wenn du dir unsicher bist, frage einfach den Verkäufer oder die Verkäuferin. 

Trinke Wasser aus der Leitung statt aus der Plastikflasche

Generell gilt es, so wenig Plastik zu verwenden wie möglich. Denn das preiswerte Material ist nicht nur viel zu langlebig und eine allgemeine Gefahr für die Umwelt, sondern wird darüberhinaus auch noch aus Erdöl hergestellt. Zahlreiche unterirdische Erdölvorkommen befinden sich in tropischen Regenwäldern. Um an das „schwarze Gold“ zu gelangen, müssen große Flächen des Biotops für Bagger und Co weichen. Ein einfacher Weg, Plastik einzusparen, ist Leitungswasser zu trinken, anstatt Wasserflaschen aus Plastik zu kaufen. Ohnehin unterliegt Leitungswasser in Europa strengen Kontrollen und ist demnach nicht nur günstiger und frischer, sondern auch gesünder als in Plastik abgepacktes Mineralwasser, das oft nachweislich chemische sowie hormonähnliche Substanzen enthält. 

Iss weniger Fleisch

Soja wird oft als Grund für die Zerstörung des Regenwaldes verteufelt. Der großflächige Anbau und die damit verbundenen Waldrodungen ist aber vor allem auf die Viehwirtschaft zurückzuführen. Rund 80 Prozent der weltweiten Sojaernte wird als Futter in der Tiermast eingesetzt. Das Soja für Tofu, Milch- und Fleischalternativen hingegen, stammt hauptsächlich aus Europa, teilweise aus China oder aus Kanada. Sogar in Deutschland gibt es Anbau-Gebiete für die proteinreichen Bohnen. Die hiesigen Flächen reichen aber nicht aus, um den Bedarf für die Tierhaltung abzudecken. Die Herstellung pflanzlicher Produkte erfordert deutlich kleinere Mengen an Soja im Vergleich zur Fütterung der Masttiere.

Unterstütze grüne Regenwald-Projekte

Den eigenen Alltag umzugestalten, gehört zu den ersten Schritten, wenn man etwas Gutes für die Umwelt, insbesondere den Regenwald tun möchte. Wenn dein Haushalt schon größtenteils plastikfrei, tierleidfrei und fair gestaltet ist, kannst du natürlich auch direkt und unmittelbar grüne Projekte unterstützen. Große gemeinnützige Organisationen wie WWF oder Greenpeace engagieren sich für den Schutz von Tier und Natur, indem sie vor Ort Projekte ins Leben rufen. Darüber hinaus gibt es auch Portale und Unternehmen, die große Teile ihrer Einnahmen direkt an grüne Projekte spenden und damit die Welt ein bisschen besser machen.

Trends muss man teilen...

Kommentare

  1. Hobbit

    manche tipps sind einfach schlicht und ergreifend sinnfrei bzw machen keinen wert, diese durchzuführen. im gegensatz sollten bestimmte (gross-) firmen und konzerne bestraft werden, wenn sie weiterhin mit der umwelt so rumschlurren. leider interessiert das keine sau, im gegenteil, sie können weiter so muntermachen, wie sie wollen.

    ergo: bei manchen tipps bin ich es leid, wenn man gegen windmühlen kämpfen muss, und da hab ich keine lust mehr drauf und lass es sein.

    1. @ Hobbit:
      Hallo,
      ich kann deinen Unmut verstehen.

      Der Durchschnittsbürger wird von vielen Seiten dazu angehalten sein (komplettes) Leben im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu optimieren und falls er dann doch mal “schwach” wird begegnet man ihm gleich mit erhobenem Zeigefinger und missbilligendem Blick.
      Auf der anderen Seite stehen große Unternehmen, die ihr Image mit millionenschweren Marketing-Strategien aufpolieren und am Ende für ihr “greenwashing” belobigt werden.

      Da verstehe einer diese Welt…

  2. Anatolia

    Jeder noch so kleine Schritt ist unheimlich wichtig. Der Verzicht oder zumindest das Einschränken von sämtlichen tierischen Produkten sollte aber an erster Stelle stehen. Der Regenwald wird vorallem wegen Viehwirtschaft und Futtermittelanbau gerodet.

  3. Jeder sollte einen kleinen Teil dazu beitragen, auch wenn ich nicht alles umsetze, ist es doch wichtig, sich zuerst einmal bewusst zu sein, was alles noch möglich wäre und das jeder kleine Schritt wichtig ist.

    1. Man sollte nicht in schnellen Aktionismus verfallen bei Dingen, die man dann womöglich nicht auf Dauer durchhalten kann.
      Wie Tanber schon meinte, ist das Bewusst machen (und analysieren) der persönlichen Umstände die Vorraussetzung, um dann Schritt für Schritt nachhaltige Veränderungen anzugehen.

    2. Da stimme ich auch komplett zu! Gleich alles ändern zu “müssen”, weil irgendwelche Moralapostel das so meinen, ist doch gar nicht nötig und auch völlig überfordernd. Ein Bewusstsein über das eigene (Konsum-)Verhalten zu erlangen und damit dann an bestimmten Ecken und Enden etwas zu ändern, ist schon wichtig genug. Jeder kleine Schritt hilft.

  4. M&M

    Wasser aus der Leitung trinke ich schon seit Jahren. Aber es ist auf alle Fälle ein wichtiges Thema was man immer wieder in den Fokus nehmen sollte

    1. Gast

      Das stimmt! Hier in Deutschland ist die Qualität des Leitungswassers eigentlich so gut, dass es mir fast unbegreiflich ist wieso es so viele Sorten zum Kaufen gibt! Vor allem wenn sie auch noch aus dem Ausland geliefert werden…

      1. Chessy

        Ja genau, das verstehe ich auch nicht. Wir sollten froh sein, so gutes Wasser zu haben.

  5. Gast

    Knapper Überblick zu einem wichtigen Thema. Fand auch den Link zum früheren Artikel mit dem Beispiel von Dr. Bronner’s sehr interessant. Da man zum Thema Palmöl eigentlich fast nur negative Meldungen kennt ist es schön auch mal einen positiven Ansatz zu sehen.

      1. Wir alle können einen kleinen Teil dazu beitragen..also dann mal los. Wieso noch wasser zb aus der Flasche kaufen? weniger Fleisch essen..auf soja u Palmöl verzichten.. gucken auf die plasteverpackungen..uvm

  6. Spoonybaby

    Ja das mit dem Palmöl ist echt übel, unglaublich wo das alles drin ist, ich bemühe mich da immer aber ist nicht leicht…..

      1. Yana

        Es sind ziemlich gute Tipps dabei, die FSC Zertifizierung ist mir neu. Werde versuchen hier die Augen offener zu halten. Das Palmöl macht mir auch sehr zu schaffen… Mittlerweile versuche ich zumindest auf Bio Palmöl umzusteigen und hoffe dass dieses zumindest besser ist. Beim Thema Fleisch habe ich bereits vor 4 Jahren mit der Umstellung angefangen und es kommt immer was neues dazu. Von eingefleischten Fleischesserin zur immer mehr pflanzlich basierten Esserin. Was mich kürzlich auch entsetzt hat: oft sind Plastiktrinkflaschen nicht bpa frei… Oder Trinkflaschen für Kinder. Danke für diesen Blogbeitrag.

    1. Chessy

      Stimmt, das ist beim Einkaufen doch oft eine Wissenschaft, ich hätte früher nie gedacht, dass Palmöl so weitverzweigt verwendet wird.

Schreibe einen Kommentar