Wir leben in einer schnelllebigen Welt, in der unsere Gesellschaft stets den Drang nach etwas Neuem hat und Fashiontrends gar nicht schnell genug kommen können. Während wir aktuelle Mode-Highlights in den Schaufenstern der Stadt bestaunen, laufen hinter den Kulissen bereits die Vorbereitungen zur Präsentation neuer Laufstegtrends für kommende Saisons – und die sind gefühlt immer kürzer.
Die Modeindustrie gilt als dynamisch ohne Stillstand und produziert in kürzerer Zeit immer mehr Fast Fashion. Als Folge dessen erleben wir eine Wegwerfgesellschaft, bei der kaum getragene Modekollektionen in der hintersten Ecke im Kleiderschrank verschwinden oder direkt im Müll landen. Kleiderkonsum und Wegwerfware steigen stetig und bringen unmittelbar Folgen für die Umwelt mit sich. Doch müssen wir der Fast Fashion Branche überhaupt folgen? Wir verraten dir, wie du modisch unterwegs bist und trotzdem für mehr Nachhaltigkeit in deinem Kleiderschrank sorgst.
Kaufe Kleidung aus nachhaltigen und umweltfreundlichen Materialien
Fast-Fashion-Brands setzen auf billige Produktionen und lassen die Kleidung zu einem Großteil aus synthetischen Fasern und Plastik herstellen. Wenn du nachhaltige Kleidungsstücke kaufen möchtest, solltest du darauf achten, dass diese aus umweltfreundlichen Stoffen wie Bio-Baumwolle oder recyceltem Polyester besteht. Bio-Baumwolle ist nicht nur besonders hautfreundlich, sondern auch langlebig und kann vielseitig eingesetzt werden. Zudem kommt bei der Verarbeitung des Materials Handarbeit statt umweltbelastender Maschinen zum Einsatz. Umweltschonend und modisch ist zudem nachhaltiges Leder, das von Tieren aus artgerechter Haltung stammt und unter fairen und sicheren Arbeitsbedingungen weiterverarbeitet wird. Generell wird als Maßstab für nachhaltige Kleidung das Drei-Säulen-Modell mit ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit herangezogen.
Setze auf zeitlose Mode in hochwertiger Qualität und kaufe bewusster
Ein weiterer Tipp für mehr Nachhaltigkeit ist ein minimalistischer Kleiderschrank mit klug gewählten Basics, die du vielseitig und allesamt miteinander kombinieren sowie über mehrere Saisons tragen kannst. Zu den Must-Haves zählen ein weißes Hemd, Pullover und T-Shirts in neutralen Farben sowie eine klassische Jeans und schwarze Hose. Damit du in der kalten Jahreszeit nicht frierst, gehört auch eine warme Winterjacke in deine Garderobe. Entscheide dich hier am besten für ein zeitloses Lieblingsteil in schlichten Farben wie Grau, Schwarz oder Blau, das zu vielen modischen Looks und unterschiedlichen Anlässen passt – ob Alltag, Freizeit oder Business. Ebenso solltest du auf Mode in hochwertiger Qualität achten, die du lange tragen kannst und die nicht bereits nach ein paar Waschgängen kaputt geht. Damit dein Schrank so minimalistisch wie möglich gehalten ist, solltest du zudem gründlich ausmisten. Trenn dich von Kleidungsstücken, die du nie trägst und in denen du dich nicht mehr wohl fühlst.
Second-Hand-Shopping und DIY-Kleidung
Du hast Lust auf einen Stylingwechsel und bist auf der Suche nach ausgefallenen Einzelstücken, möchtest aber gleichzeitig nachhaltig sein? Dann ist Second-Hand-Shopping genau das Richtige für dich. In den meisten Städten gibt es coole Second-Hand-Geschäfte und Vintageläden, in denen du Mode aus zweiter Hand shoppen und auch deine eigenen aussortierten Kleidungsstücke weiterverkaufen kannst. Hier findest du teilweise sogar echte Designerstücke und tolle Modeschätze für wenig Geld, mit denen du neue modische Outfits kreieren kannst. Die meisten Second-Hand-Läden nehmen dabei ausschließlich gut erhaltene Kleidung an, sodass deine neuen Lieblingsteile eine wertige Qualität besitzen. Ein weiterer Vorteil von Second Hand sind umweltschonende Aspekte – denn durch die Weiterverwendung gebrauchter Mode werden Ressourcen geschont. Daneben bist du auch mit DIY-Kleidungnachhaltig und stylisch unterwegs. Verwende deine alten Kleidungsstücke oder besorge dir nachhaltige und recycelte Stoffe für die Anfertigung individueller Kleidung.
Kleidungsstücke richtig pflegen und reparieren
Damit du möglichst lange Freude an deinen Kleidungsstücken hast, solltest du diese unbedingt richtig pflegen. Beim Tragen kann es schnell mal passieren, dass ein unschöner Fleck auf Shirt oder Hose landet – ob Soße, Öl oder sogar Rotwein. Doch statt die Kleidung direkt in den Müll zu werfen, gibt es viele praktische Hausmittel, um selbst hartnäckige Flecken vollständig zu entfernen. Während du Fettflecken vor dem Waschgang bereits mit Geschirrspülmittel entfernen kannst, lassen sich Rotweinflecken mit Salz oder Bleichmittel behandeln. Und damit in der Waschmaschine nichts schief geht, gibt es auch hier einiges zu beachten:
- Wasche deine Kleidung nie heißer als die angegebene Temperatur auf dem Etikett, sodass diese nicht einlaufen kann.
- Um Verfärbungen zu verhindern, sollten die Kleidungsstücke unbedingt nach Farbe sortiert werden.
- Verwende ein ökologisch abbaubares Waschmittel, um der Umwelt etwas Gutes zu tun.
Auch durch Reparieren gehst du nachhaltiger mit deinen Klamotten um: Versuche deine kaputten Teile zunächst immer zu reparieren, bevor du diese direkt wegwirfst. Oftmals lassen sich defekte Reißverschlüsse austauschen, Löcher einfach flicken sowie Knöpfe wieder annähen.
Trends muss man teilen...
Kommentare
Wir tragen unsere Sachen so lange es nur geht. Sachen die noch gut in Schuss sind, uns aber nicht mehr glücklich machen, gehen in den Rot Kreuz Laden. So bekommen die Kleidungsstücke ein neues Zuhause und machen jemand anderen eine Freude.
Finde das eine gute Sache.
Den Kommentar von weiter unten zu kopieren finde ich aber uncool. Wozu soll das gut sein?
Schön, dass das T-Shirt mit der Message aus Bio-Baumwolle ist und hoffentlich auch langlebig wie Slow-Fashion …
Man sollte sich tatsächlich manchmal überlegen, ob man etwas Neues zum Anziehen braucht oder ob man einfach den Kleiderschrank mal wieder auf links drehen sollte und dort vergessene Schätze findet.
Ich versuche Nachhaltige Mode zu kaufen, nur bei den Kindern ust mir das ehrlich gesagt zu teuer. Da setze ich dann auf Second Hand.
Ich kaufe seit Jahren keine Kleidungsstücke mehr. Die besten Sachen, sind jene, die einfach nicht gekauft wurden. Ich bekomme von einer sehr lieben Freundin “hand-me-downs”. Für meinen Sohn bekomme ich ebenfalls second-hand Ware. Damit schützt man die Umwelt, so meine ich, sehr gut. Ich bin immer wieder geschockt welche Chemikalien in unserer Bekleidung landen.
Ich versuche so viel wie möglich Second Hand zu kaufen und auch meine Sachen, die ich nicht mehr möchte online zu stellen oder zu spenden.
Ich trage meine Sachen so lange es nur geht. Sachen die noch gut in Schuss sind, mich aber nicht mehr glücklich machen biete ich zu fairen Preisen bei Vinted an. Nicht um mir eine goldene Nase zu verdienen, sondern um dem Kleidungsstück ein neues Zuhause zu geben und jemand anderem eine Freude zu machen.
Finde das eine tolle Sache. Dort kaufe ich auch zunehmend mehr Sachen für mich und fühle mich total wohl in den Sachen.
Ich kann schon nähen, allerdings nur mit der Hand. Also Knöpfe, offene Nähte sowas bekomm ich hin.
Ansonsten kaufe ich nicht allzuviel Kleidung und wenn dann schau ich mittlerweile auch hier auf die Herkunft und kauf lieber 1, 2 Teile weniger, als Masse. Windermantel und ähnliches werden auch gern mal 4 Saionen getragen.
Gerade Kindersachen gebe ich gern in den Second Hand und kaufe auch gern dort…. meine Kids stört das nicht….. es muss nicht immer neu sein. Ich selbst kaufe oft nachhaltige Sachen für mich selbst…. auch wenn sie oft teurer sind dann eben weniger und dafür Qualität
Ich nähe viel selbst, am liebsten aus kbT-Wollstoffen, die seltener, kürzer bei niedriger Temperatur gewaschen werden. Zusammen mit einigen zeitlosen gekauften Teilen, die ich schon viele Jahre trage, habe ich für jeden Anlass etwas Passendes und habe schon seit vielen Jahren keine Kleidung mehr gekauft (außer Unterwäsche 😁).
Wenn man nähen kann, ist auch das eine wunderbare Sache.
Ich kann es leider nicht.
Das stimmt wohl, ich persönlich kann es auch nicht. Habe aber eine super liebe Ex-Kollegin die sehr gerne näht u einem schon mal was anfertigt ☺️
Viele Sachen kaufe ich gebraucht. Doch leider geht das nicht bei allem. Schuhe zum Beispiel. Und Fairtrade ist auch oft teuer. Aber ich versuche das Beste daraus zu machen :)
Vor etwa 10 Jahren, mit Anfang 20 und Studentin, gab es finanziell gar nicht die Möglichkeit, nachhaltige Kleidung zu kaufen (Second Hand mag ich bis heute nicht), vor allem wollte man da ja noch mit jedem Trend mitgehen. Nun ist das Geld auch mal für nachhaltige Kleidung da und ich kaufe nicht mehr für eine Saison ein.
Auch wenn ich es nicht gut finde, aber ich kann verstehen, warum gerade junge Menschen billige Kleidung kaufen, für mehr reicht das Geld oft nicht. Die Modelabels müssen aber auch nicht mehrmals im Jahr eine Kollektion rausbringen.
Da hast du völlig Recht. Ich stelle aber immer wieder fest, dass viele Jüngere heute ein deutlich kritischeres Bewusstsein für die Gefahren der Fast-Fashion-Industrie haben als ich und die meisten um mich herum in ihrem Alter. Und hoffentlich wird sich das Angebot nach und nach der Nachfrage anpassen.
Second Hand mag ich nur, von guten Freunden,
Es gibt auch micht überall gute Second Hand Läden.
Ja, da hast du Recht Schlafbäckchen, wenn das Geld nicht reicht. Kannst du nicht ein nachhaltiges Kleidungsstück kaufen, da ist man froh wenn man was Günstiges ergattert.
Übrigens geht es nicht nur jungen Menschen so. Das zieht sich nur alle Altersschichten.
Heute schlecht morgen wieder gut. So ist der Wandel der Zeit.
Was früher gut war, und ich rede nicht vor 20 Jahren, wird heute auch wieder gemacht.
Kleidung lange tragen, sofern sie nicht zu klein oder kaputt ist etc.
Ui, toller Beitrag. Vor kurzem war Leder noch verpönt. 😉
Also ich achte schon beim Kauf, dass es was Gscheites ist. Da gebe ich lieber etwas mehr dafür aus und habe länger etwas davon.
Second Hand und reparieren ist nicht so meins.
Fürs Waschen gibt es Farb und Schmutzfangtücher, da kann man Helles und Dunkles zusammen waschen, vielleicht nicht unbedingt bei der ersten Wäsche.
Oh, die Sache mit dem Leder … Ich ernähre mich vegetarisch und komme mir blöd dabei vor, auf der anderen Seite Lederschuhe und -taschen zu nutzen. Aber tatsächlich ist das so ein strapazierfähiges Material, dass ich diese Dinge schon seit unheimlich vielen Jahren verwenden kann. Gibt es da etwas Vergleichbares nichttierisches?
Kinderkleidung geht bei mir meistens zur Spende. Jemandem etwas gutes zu tun, der weniger hat als man selbst ist tausendmal wertvoller als alles Geld der Welt.
Es gab im letzten Jahr mal einen kleinen Geldbeutel aus Blattleder in einer Box. Vielleicht ist das ausbaufähig? 🤔🤷♀️