Tierisch schick, aber ohne Tierleid: Veganes Leder

in Magazin von Anna7 Kommentare

Die Themen Tierschutz und Nachhaltigkeit sind längst in der Modeindustrie angekommen. Sie beeinflussen zunehmend die Kollektionen berühmter Designer, wie ein Blick auf die Fashion Week in Paris Ende Januar 2023 deutlich machte. Über die Laufstege zahlreicher Designer schwebten Models mit Kreationen aus nachhaltigen Materialien. Obwohl diese teilweise tierisch wild aussahen, musste kein Tier für die Herstellung sein Leben lassen.

Tierfreie Materialien verändern das Gesicht der Mode

Tiere scheinen in der Modeindustrie omnipräsent zu sein – hauptsächlich als unfreiwillige Lieferanten von Leder und Fell. Ein Blick auf Modegeschäfte in ganz Deutschland zeigt, dass Pelzjacken oder Pelzmützen noch immer im Trend liegen. Dabei wissen viele Verbraucher nicht einmal, dass sie sich mit der günstigen Mütze mit Fellbommel echten Pelz ins Haus holen.  

Ein neuer Trend will dem Tierleid in der Mode ein Ende bereiten: die pflanzliche Alternative zu Leder. Das vegane Leder stammt nicht von Rind, Schaf oder Schwein – es handelt sich um Kaktusleder. Dass dieses ebenso schick wie sein klassisches Pendant aussieht, konnten Designer und Models auf der Pariser Fashion Week zeigen. 

Welche Vorteile bietet veganes Leder?

Die vegane Lebensweise wird in vielen Lebensbereichen immer beliebter. Trends wie der Veganuary werden nicht nur auf Social Media gefeiert. Auch in der Modewelt treffen vegane Alternativen zu konventionellen Materialien zunehmend auf Wohlwollen. 

Viele High-End-Labels setzen auf veganes Leder. Ein gutes Beispiel ist die georgische Marke Materiel, deren Kollektionen komplett aus tierfreien Recycling-Materialien besteht. Auch Supermodel Amber Valetta designte zusammen mit der Marke KARL LAGERFELD eine tierfreundliche Modelinie. Eine coole Bikerjacke aus Kaktusleder sei das Lieblingsstück der blonden Schönen mit italienischen Wurzeln.

Klassisches Leder steht bereits seit Jahren aus mehreren Gründen in der Kritik. Der Trend zum veganen Leder spart Tierleid und kann auch ansonsten mit mehreren Vorzügen punkten. In Optik und Haptik steht das Kaktusleder Echtleder in Nichts nach. Zudem ist es:

  • nachhaltig
  • weich
  • atmungsaktiv und
  • hautfreundlich

Aufgrund dieser Vorteile verwundert es nicht, dass auch Marken, die früher für ihre Lederkreationen bekannt waren, umschwenken. 

In der Modewelt bleibt es tierisch

Obwohl der Veggie-Trend die Modewelt erobert, bleibt es optisch tierisch wild auf den Laufstegen in Paris, Mailand und Co. Das bewies Kylie Jenner auf der Pariser Fashion Week mit ihrer ausgefallenen Garderobe von Schiaparelli. Sie und andere Stars schmückten sich mit riesigen Tierköpfen von Löwe, Wolf und Schneeleopard. Diese sahen nicht nur spektakulär, sondern auch täuschend echt aus. Was die einen anschließend als kopflose Kunst kritisierten, lobte PETA-Präsidentin Ingrid Newkirk als „Statement gegen die Trophäenjagd“. Auch Looks, die optisch an Leder oder Wolle erinnern, bleiben im Trend. Sie stammen von veganen Labels wie:

  • Nanushka
  • Benedetti Life
  • Save the Duck
  • House of Sunny
  • Cordera

Wer eine Handtasche als schickes Alltagsaccessoire braucht, wird bei Marken wie Mashu oder Ki Lee fündig. Auch von Mode-Ikone Stella McCartney stammen Taschen aus veganem Leder. Dieses stammt jedoch nicht vom Kaktus, sondern wird aus Pilzen gewonnen. Hermès begann bereits 2021, die Pilzledertaschen in seinen Kollektionen zu etablieren. 

Neben diesen High-End-Marken werden auch Modemarken aus dem mittleren Preissegment auf den Veggie-Trend in der Mode aufmerksam. Zu den rein veganen Labels gehören beispielsweise:

  • Bleed Clothing
  • Göttin des Glücks
  • Umasan
  • Glimpse

Neben einem Onlineshop haben viele dieser Modemarken einen Brandstore. Dementsprechend können umweltbewusste Modeenthusiasten online und offline nach den veganen Trends suchen.

Trends muss man teilen...

Kommentare

  1. Bine

    Von den genannten Labels kenne ich leider gar keines. Jetzt ist ein Jahr vergangen und ich habe weder Taschen, noch Schuhe gekauft… Wir lernen hier eine ganze Menge neuer Produkte kennen, und einige haben es dauerhaft in unseren Alltag geschafft…

  2. Gast

    Bleed clothing,
    finde ich eine sehr interessante Marke , vorallem die Materialien mit denn sie arbeiten um gute Kleidung zu produzieren bsp:
    Lyocell (TENCEL™) ist einer Regeneratfaser, die aus Eukalyptuszellstoff gewonnen wird.
    Schön das solche tollen Stoffen immer mehr begeistern… bsp.auch Musselin ist längst ein Top Trend geworden…toll im Sommer als Blusen!!

    Berichtet doch gern mehr von Peta Gewinnern 🤗👍🌳👏

  3. Ich finde den Beitrag richtig gut. Ich trage nun schon seit Jahren Schuhe aus Veganer Leder, das aus Getreideresten besteht. DAs Tragegefühl ist super und optisch nicht von Lederschuhen zu unterscheiden. Nicht dass es mir wichtig ist, dass sie nach Leder aussehen…aber sie sehen halt aus wie ganz normale Schuhe. Bin gespannt, was es da noch für Innovationen geben wird.

  4. Bine

    Ich muss gestehen dass ich mich mit alternativen zum Leder noch nicht wirklich beschäftigt habe.
    Die hier vorgestellten Firmen kenne ich nicht. Allerdings habe ich schon von Laktusleder gehört.
    Da ich mir allerdings nicht so oft neue Schuhe und Taschen kaufe (ich pflege meine Sachen gut) gebe ich beim Kauf etwas mehr aus. Ist doch auch etwas nachhaltig. Beim nächsten Kauf werde ich darauf achten. Vielen Dank dass Ihr das Thema ins Bewusst-sein gerückt habt.

  5. Ein toller und wichtiger Beitrag! Die ein oder andere Marke kannte ich bereits und unterstütze ich, um unnötiges Tierleid zu vermeiden.

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