Obst haltbar machen

Einkochen, Einlegen, Trocknen – So kannst du Obst haltbar machen

in Magazin, Trends & Tipps von Janka29 Kommentare

Es ist wieder soweit – der Herbst legt seinen goldenen Umhang um uns und bringt uns farbenfrohe Wälder, Wind und Wollsocken mit. Außerdem den Geschmack von reifen Äpfeln, Beeren und Pflaumen. Und weil dieser so gut ist, verraten wir unsere Tipps, wie du Obst haltbar machen kannst, um noch Wochen später von den wertvollen Vitaminen und dem köstlichen Geschmack von Birnen und Co. profitieren zu können. Methoden wie Einfrieren oder Einwecken wurden schon früher genutzt, um auch für die kalte Jahreszeit einen Vorrat an Lebensmitteln zu haben. 

Dieses Obst eignet sich, um es haltbarer zu machen:

Äpfel, Birnen, Pflaumen, Quitten, Aprikosen, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, (Kirschen, Bananen,) – aber auch Fruchtgemüse wie Kürbis, Tomaten, Zucchini uvm.

Die besten Methoden, um Obst haltbar zu machen:

  1. Einkochen / Einwecken (z.B. Obst und Fruchtgemüse)
  2. Einmachen (z.B. Gelee und Marmeladen) 
  3. Einlegen (z.B. ganze/halbe Früchten) 
  4. Trocknen (z.B. Apfel- oder Bananenchips) 
  5. Einfrieren (z.B. bei Beeren)

Äpfel und Birnen einkochen – mach dein Herbstobst länger haltbar

Beim Einkochen (Einwecken ist markenrechtlich durch die Firma J. Weck GmbH u. Co. KG geschützt) spricht man, wenn das sogenannte Füllgut (also Obst, aber auch Gemüse) im verschlossenen Glas bei einer festgelegten Temperatur zwischen 85° und 100°C über einen gewissen Zeitraum „gekocht“ wird. Durch die ausgedehnte Hitze entsteht beim Abkühlen ein konservierendes Vakuum. Das eingekochte Obst hält damit ca. 6-12 Monate.

Obst Einmachen – mit und ohne Zucker möglich

Beim Einmachen hingegen wird das Obst im Topf selbst zum Kochen gebracht und zubereitet. Anschließend in sterile Gläser abgefüllt und verschlossen. Auch hier entsteht durch das Abkühlen ein Vakuum. Obstkonfitüren und Gelees werden meist unter Zunahme von Zucker hergestellt. Doch auch mit Fruchtmus und Kompott lässt sich der herrliche Geschmack von reifem Obst lange haltbar machen (1-2 Jahre).

Einlegen – Obst haltbar machen ohne Kochen

Kennst du noch die vielen Schraubgläser deiner Großeltern im Keller mit eingelegten Bohnen oder Knoblauch? Doch auch Pfirsiche, Aprikosen und Pflaumen kannst du ohne Kochen haltbar machen, indem du sie einlegst. Während beim Einlegen von Gemüse häufig zu Essig und Öl gegriffen wird, eignet sich beim Obst einlegen eher Alkohol (und Zucker). Hochprozentiger Alkohol (Wodka, Gin, Weinbrand, Korn) hat nicht nur eine antibakterielle, sondern auch eine konservierende Wirkung. Dein Obst ist so ca. 3-6 Monate im Kühlschrank oder kühlem Keller genießbar.

Geheimtipp: Schlehen als falsche Oliven einlegen

Wer denkt, im Winter gibt es nichts zu ernten, der irrt. Denn hierzulande werden Schlehen und Hagebutten durch Frost erst richtig bekömmlich. Doch Schlehen kann man auch prima im Herbst einlegen. Das konservierte Steinobst – auch als “falsche Oliven” bekannt – ist mit einer würzigen Salzlake, Thymian und Lorbeer der Geheimtipp unter den Antipasti-Fans. Noch 4-6 Wochen verschlossen ziehen lassen und dann kannst du 6-12 Monate von dem heimischen Geschmack der Schlehe zehren.

Getrocknetes Obst – perfekter Snack für zwischendurch

Wer weniger auf eingelegte oder eingekochte Früchte steht, erfreut sich an getrocknetem und gedörrtem Obst. Wenn du Apfelchips selber machen möchtest, hast du noch Wochen später einen gesunden, fettarmen Snack für Zwischendurch. Wir empfehlen die umweltfreundlichste Variante, indem du die selbst geschnittenen Apfelringe für 2-3 Wochen an einem warmen Ort (in der Sonne, auf dem Dachboden oder Kamin) trocknen lässt. Aber natürlich kann man auch im Ofen oder Dörrautomaten sein Obst haltbar machen. In einem verschließbaren Gefäß hast du mehrere Wochen Freude an dem Snack.

Beeren einfrieren – ohne viel Aufwand

Zum Einfrieren eignet sich nicht jedes Obst. Hier empfehlen wir vor allem Beeren, um den süß-säuerlichen Geschmack zu konservieren. Einfach die frisch gepflückten und gewaschenen Beeren in Frostbeutel, Gläser oder Dosen füllen und einfrieren. Sie eignen sich auch 1-2 Jahre später noch für Smoothies, Bowls oder zum Verfeinern von Naturjoghurt.

Obst einmachen Grundrezept (Unser Lieblingsrezept):

Zunächst darfst du dich auf ein Lieblingsobst festlegen, das Prinzip ist bei fast allen gleich. Wir machen ein köstliches Pflaumenmus.

Zutaten:

  • 1,5 kg Pflaumen
  • 1 Zimtstange
  • 3 Gewürznelken
  • 100 g Bio-Rohrzucker (nach Bedarf und Geschmack der Pflaumen)

Küchenhelfer:

  • Einmachgläser oder Schraubgläser
  • Kochtopf
  • Pürierstab
  • Küchenwaage
  • Schneidemesser
  • Brett
  • Wasserkocher
  • sauberes Küchentuch

Zubereitung:

Die Pflaumen waschen, halbieren und entsteinen. Dann mit dem Zucker und den Gewürzen (am Besten in einem Teefilter) in einen Topf geben und leicht unterheben. Jetzt ist Geduld das Geheimrezept. Mindestens 2-3 Stunden warten und ziehen lassen. Besser noch über Nacht. So bildet sich genügend Saft, damit die Pflaumen beim Kochen nicht anbrennen. Nachdem die Pflaumen gut durchgezogen sind, den Topf 10 Minuten mit Deckel bei höchster Stufe auf den Herd stellen und die Pflaumen zum Kochen bringen. Anschließend für 2 Stunden ohne Deckel auf kleinster Stufe köcheln lassen. Nur gelegentlich umrühren, damit nichts anbrennt. Danach sollte das Mus schon die perfekte Konsistenz haben. Wer mag, kann aber noch einmal pürieren. Die ausgekochten Gläser und Deckel auf den sauberen Küchentuch bereitstellen und das heiße Fruchtmus hineinfüllen. Deckel zu schrauben oder klemmen (VORSICHT: nicht die Finger verbrennen) und auf dem Kopf stehend auskühlen lassen. Fertig.

Checkliste um Obst haltbar zu machen – darauf musst du achten

  • frisches, gesäubertes Obst
  • immer saubere Hände und
  • saubere Küchenutensilien
  • Schraub- oder Weckgläser

So und nun ran an die Töpfe – lass deiner Kreativität freien Lauf und mach deine Ernte lange haltbar!

Trends muss man teilen...

Kommentare

  1. Bine

    So langsam geht´s wieder los mit dem Haltbar machen… die ersten Kräuter kommen… Bärlauch zum Beispiel. Oder junges Gartengemüse… mit was legt ihr los… Ich habe mit den ersten Frühlingszwiebeln angefangen… zum trocknen auf die Heizung… dann pulverisieren … lecker als Unterstützung im Frühlingsquark oder in Aufstrichen…

  2. Bine

    Ich mache es wie Inie: Ananas, Äpfel, Aprikosen und Birnen, manchmal auch Mangos in die Dörte. Ist einfach nur sehr lecker und gesund. Und der Darm freut sich.
    Ausserdem kann man lecker mit Dörrobst kochen. Bsp mit den Aprikosen ein indisches Hähnchen Curry. Und dann die Gewürze aus den Boxen dazu…

  3. Ein toller Beitrag. Die Zeit für Pflaumen beginnt ja gerade. Pflaumenmus und Zwetschgenmarmelade habe ich heute erst gekocht. Wir trocknen sehr viel Obst, am liebsten Apfel- und Ananas-Chips, kochen oder frieren ein. Selbst gemacht schmeckt eben am besten und man weiß, was drin ist.

    1. Die Ananas schneide ich ca. 3mm dünn, dann bekommst du leckere knusprige Chips. Pflaumen kommen als nächstes dran. So hat man immer einen leckeren Snack für zwischendurch.

  4. Bine

    Wir machen vieles haltbar aus unserem Garten und auch aus Rettertüten. Was immer verarbeitet wird sind vorallem Tomaten als Sugo und Ketchup in verschieden Variationen. Fruchtmus ebenso.
    Ich trockner viel Obst und Gemüse. Aber auch selbst gesammelte Pilze. Hier sind Steinpilze und Maronen der Renner. Und als Soßenpulver der Hit…
    Viel Spaß beim ausprobieren.

  5. Letztes Jahr habe ich 1 Kilo Heidelbeeren eingefroren. Leider schmeckten sie nach dem Auftauen nach: Nichts! :( Das mache ich nicht nochmal. Die waren frisch sehr lecker.

  6. Gast

    So tolle Ideen dir ihr da immer liefert. Obst auf diese Art und Weise haltbar zu machen, sollte wieder viel mehr ins tägliche Bewusstsein rücken. Was für unsere Großeltern noch selbstverständlich war, haben wir vergessen. Ich finde es super, dass ihr diese Ideen wieder aufleben lasst, für eine nachhaltigere Zukunft.

    Falls das Obst dann doch mal verdirbt, sollte es aber nicht einfach im Rest- oder Bio-Müll landen. Noch besser ist die Verwendung auf dem eigenen Kompost. Eine Anleitung dazu, habe ich hier gefunden –> https://www.sunny-tableware.com/blogs/neuigkeiten/so-legst-du-einen-kompost-an

  7. Spoonybaby

    Meine Schwiegermutter macht immer Apfelmus, mein Mann und ich sind in der Familie die besten Abnehmer. Aber das wird ja leider nicht ewig der Fall sein, sie ist schon 85, und da will ich mich irgendwann mit der Materie mal näher befassen.

  8. kimpoldi

    Habe erst einmal Apfelmus selbst eingemacht.- war aber doch recht viel Aufwand und mangels Einmachtopf ohne tipp mit der Mikrowelle für mich auch nicht umsetzbar. Nun, jetzt habe ich mich auch von der Mikro getrennt. Gefriere einfach immer alles ein, was geht ;)

  9. Zacki

    Als Mus ist damit auch zu aufwendig. Ich mach das Gleiche nur eben als „Konfitüre“, schmeckt nicht ganz so karamellisiert, aber so hab ich vielleicht noch die Chance dass sich ein Vitamin oder irgendein Nährstoff in mein Glas verirrt. Denn nach 2 Stunden kochen ist nichts mehr drin.
    Habe letztes Jahr ne Kreation mit Quitte, Kürbis, Ingwer erstellt, war sehr lecker.

    1. jennifer.sonnenschein

      Zum Glück hab ich die ganzen leeren Gläser in letzter Zeit aufgehoben 😍 Und die Pflaumen aus dem Garten meines Bruders. Dann geht es jetzt bald ans einkochen *njammi

  10. Pflaumenmus is schon toll, is mir aber zu zeitaufwändig 😏
    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man die Gläser garnicht auf den Kopf stellen brauch, halten auch so dicht und so große Mengen werden es eh nicht, dass man sie lagern muss.
    Reichen da wirklich 100 gr. Zucker?

Schreibe einen Kommentar