Die Stimme des Morgens – Interview mit Radio-Moderatorin Felina Schmitz

in Magazin von Jana10 Kommentare

Sie sind die Stimme des Tagesbeginns, der Frühaufsteher, der Kaffeetrinker, der Butter-aufs-Brötchen-Schmierer. Radio-Moderator*innen begleiten uns in den ersten Stunden am Morgen mit guter Laune und positiver Energie, während wir selbst oft noch zwischen den Welten wandeln. Passend zu unserem aktuellen Thema “Sunday Morning” wollten wir wissen, wie der Alltag einer Morgenshow-Moderatorin im Radio aussieht: Wie schaffen sie es, so früh aus dem Bett zu kommen und uns dabei schwungvoll und vergnügt die wichtigsten Infos des Tages zu servieren? Wir haben mit Felina Schmitz von Radio ENERGY über ihre Gute-Laune-Mission und ihre typischen Morgenrituale gesprochen

Die prekärste Frage vorweg: Bist du eigentlich ein Morgenmensch? Wann und wie kommst du morgens aus dem Bett?

Ich bin eigentlich ÜBERHAUPT kein Morgenmensch! Wenn jemand meiner Familie oder mir vor 10 Jahren gesagt hätte: „Felina wird mal beruflich jeden Morgen um 4 Uhr freiwillig (!) aufstehen und dann gute Laune verbreiten“, hätte das keiner geglaubt. Manchmal glaube ich das immer noch nicht. Aber meine Arbeit macht mir so viel Spaß, weil sie so wahnsinnig abwechslungsreich und aufregend und emotional ist. Ich denke also, mein Geheimnis aus dem Bett zu kommen ist eine Mischung aus Motivation etwas zu tun, woran ich Spaß habe, und Disziplin. Denn ständig verschlafen, ist in diesem Job nicht wirklich erwünscht.

Besonders viele Menschen schalten am Morgen das Radio an. Worin besteht die Faszination einer Morgensendung?

Die drei Geheimzutaten dafür sind gute Infos, gute Laune und gute Musik. Das tolle daran: Für nichts davon muss ich auf einen Bildschirm gucken. Alles passiert nebenbei. Wir klären morgens gleich so viele Dinge: Was gerade in der Welt und vor allem in der eigenen Stadt so los ist, wie ist das Wetter, was sollte ich anziehen, komme ich schnell zur Arbeit oder erwarten mich Sperrungen, dazu noch Menschen, die verlässlich jeden Morgen für mich da sind und mir vormachen: „Doch, jetzt schon lachen geht und ist gar nicht so schlimm!“, ein paar Meinungen zu Themen, die mich aktuell bewegen und dazu noch das wahrscheinlich wirksamsten Zaubermittel gegen schlechte Laune: Lieblingsmusik! Diese Mischung macht Radio und vor allem die Morgensendung so besonders.

Was ist für dich der wichtigste Aspekt des morgendlichen Programms? Was möchtest du den Hörer*innen mitgeben?

Ich weiß, es klingt total cheesy: Aber für mich ist es ein Lächeln. Vielleicht war der Tag gestern doof oder die ganze letzte Woche? Heute steht ein ätzender Termin an? Vielleicht eine Prüfung? Es ist immer leichter all diesen Situationen entspannt und vielleicht sogar mit einem Lächeln im Gesicht zu begegnen. Wenn ich es schaffe, auch nur eine Person dazu zu bringen, hab ich meinen Job schon gemacht. Deswegen freue ich mich auch immer am meisten, wenn Hörer:innen mir schreiben, dass mein Lachen ansteckend ist oder sie uns jeden Morgen hören, weil wir so gute Laune machen.  Ich finde es toll Menschen mit meiner Arbeit emotional bewegen zu können, zum Lachen und vielleicht auch mal zum Nachdenken zu bringen.

Hast du einen Tipp für alle, die morgens nicht so gut aus dem Bett kommen?

Ein knallharter Notfall-Tipp, der bei mir immer funktioniert, wenn ich wirklich mal nur 3 Stunden Schlaf bekommen habe: von 5 an rückwärts zählen und bei 0 wird aufgestanden! Keine Widerrede! An einem normalen Morgen finde ich es schön sich einen Moment Zeit zu nehmen – ohne Handy, ohne an den Alltagsstress zu denken – und sich nur zu überlegen: Was wird der schönste Moment des Tages? Worauf freue ich mich heute? Mit diesem Gedanken im Kopf steht es sich viel leichter auf. Wenn gar nichts mehr hilft, dann eben das klassische Glas Wasser. Das belebt einen, bringt alles in Gang und im Zweifelsfall muss ich irgendwann einfach aufstehen, weil ich pullern muss. ;-)

Was kommt bei dir morgens auf den Tisch?

Was mein Frühstück angeht, bin ich sehr diszipliniert: Ich bereite mir jeden Abend ein veganes Müsli vor. Früchte (vor allem im Winter meistens Tiefkühlbeeren, sonst versuche ich da auch auf Saisonalität zu achten), Soja-Joghurt, Leinsamen, Kürbiskerne, verschiedene Nüsse, eine Prise Zimt und Haferflocken. Damit habe ich alles wichtige, was ich zum Start in den Tag brauche: gesunde Fette, Eiweiß, Vitamine, Kohlenhydrate – ja, auch Zucker! Das alles kommt in ein wiederverschließbares & wiederverwendbares Glas. Das sieht dann auch noch hübsch! Ich esse nicht immer und den ganzen Tag so supergesund und nachhaltig, aber es ist mir schon wichtig und gerade morgens will ich es mir und meinem Körper so leicht wie möglich machen.

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Kommentare

  1. Bine

    Mein erster Weg ist morgens zum Radio… hier läuft den ganzen Tag das Radio… ich liebe Oldies.. gerade läuft Dusty Springfield… herrlich… macht mir gute Laune…müsste einen Sender geben der nur Oldies spielt.. leider hat der Sender hier auch mal dicke Backen Musik… da drehe ich dann ab…

  2. Ach ja… wenn ich so bewusst drüber nachdenke, fällt mir auf, dass ich schon seit ‘ner Ewigkeit kein Radio mehr gehört habe🙉

    Falls ich zu Hause doch mal wieder Radio hören wollte, müsste ich das dann auch über’s Handy machen. Einen bspw. klassischen Radio(wecker) habe ich gar nicht…😶

  3. Ich bin ein Morgenmuffel. Ohne Kaffee geht bei mir nichts. Radio hören hilft aber um wach zu werden und mit Musik steht sich gleich leichter auf. Meine Meinung.

  4. Ich bin absoluter Morgenmuffel. Es braucht erstmal ein Paar Kaffee, dass ich in die Pötte komme. Ich persönlich höre kein Radio, da die meisten Sender nicht meinen Geschmack entsprechen und auch die Songs ständig widerholt werden. Aber Musik hilft auch mir gut in den Tag zu starten. Es wäre schön, wenn es mehr alternative Radiosender in die normalen Frequenzen schaffen, aktuell sind einiger Sender stark regional begrenzt oder sogar nur über eine Appversion verfügbar.

    1. Da geht’s dir wie mir. Ich höre kein Radio, wird eh alles hundertmal wiederholt. Ich informiere mich online und um meine Lieblingsmusik zuhören, brauche ich auch kein Radio.

    2. Katrin

      Mir gehts genauso, vor dem ersten Kaffee braucht mich niemand ansprechen.
      Radio höre ich ebenfalls nicht, wenn ich morgens überhaput Zeit für Musik habe, wird ne Playlist gespielt, mit Musik, die mir gefällt.
      Radio ist ebenso nicht mein Geschmack.

  5. Danke im Namen für alle die mir morgend’s Freude bereiten. Ich bin ein Frühaufstehchen und dann auch gut gelaunt. Ich liebe es , mit einem Kaffee die ersten Nachrichten zu hören und in den Tag zu starten. Danke Felina und auch an deine Kolleginnen/Kollegen, dass ihr für uns da seid.

      1. Author

        Hi Emma,
        da wir auch die kritischsten Kommentare stehen lassen und beantworten, muss deines wohl aus Versehen irgendwo durchgerutscht sein. Einfach so löschen is nicht 😅
        Dann entschuldige ich mich an dieser Stelle für meinen offensichtlich unaufmerksamen Moment. Wir freuen uns doch immer über deinen Input 😊

        Liebe Grüße
        Dein TrendRaider-Team

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