Körperkunst – vegan tätowieren

in Magazin, Trends & Tipps von Caroline6 Kommentare

Das geht unter die Haut: Laut aktueller Statistiken sind acht Millionen Menschen in Deutschland tätowiert. Körperkunst ist so beliebt wie noch nie. Wer aber nicht nur Liebhaber verschiedenster Motive, Zitate oder schmuckvoller Ornamente auf der Haut ist, sondern sich gleichzeitig dem nachhaltigen und veganen Lebensstil verschrieben hat, sollte dabei einiges beachten.

Auch wer sich schon länger mit Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit befasst, lernt nicht aus. Als ich vor ein paar Wochen den alle drei Monate stattfindenden Green Market in Berlin besuchte, hat mich der vegane Tattoostand mit dem süßen Namen “Herr Fuchs und Frau Bär” in der hinteren Ecke der Halle am meisten überrascht. Vegane Tattoos? Aber wieso sollten Tattoos denn nicht vegan sein?!

Die Vorbereitung

Bevor die Nadel angesetzt werden kann und der erste Stich erfolgt, muss die gewünschte Stelle erst einmal gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Meist wird das gewünschte Motiv zunächst probehalber auf die Haut gemalt oder mithilfe eines Matrizenpapiers zur Vorlage auf die Haut übertragen. Hier stellt sich für Veganer das erste Problem: Das verwendete Matritzenpapier enthält häufig eine Schicht tierischer Gelantine. Wird das Motiv freihand auf die Haut gemalt, ergibt sich dieses Problem natürlich nicht. Ansonsten kann auch einfaches Durchschreibepapier eine Alternative sein.

Beim Tätowieren

Um die Haut geschmeidig zu halten, verwenden die meisten Tätowierer Vaseline, damit die Haut geschmeidig bleibt und leichter vom Farbüberschuss zu reinigen ist. Bei der Herstellung des Petroleum-Gelees wird Aktivkohle benutzt, die aus Tierknochen oder Blut besteht. Als Alternative dazu bietet sich Pflanzenwachs an.

Inzwischen zum Glück überholt ist der Mythos, dass Tatäwieranwerter auf Schweinehaut üben. Das ist heutzutage meist nicht mehr der Fall. Meistens wird auf der eigenen oder der Haut eines Freundes geübt, berichtet ein Tattoostudio Inhaber.

Die Farbe

Glücklicherweise dürfen Tattoofarben – wie viele andere nachhaltige Kosmetikprodukte auch – nicht mehr an Tieren getestet werden. Auch wenn es inzwischen viele vegane Farben gibt, sind nicht alle frei von tierischen Inhaltsstoffen. Besonders schwarze Tinte besteht oft aus Charcoal, verbrannten Tierknochen; für anderen Farben werden zum Beispiel tyrisches Glycerin oder Schellack verwendet. Eine Tattoofarbe, die generell vegan ist, gibt es bisher nicht. Wer diesbezüglich sicher gehen will, sollte also seinen Tätowierer nach den Inhaltsstoffen der verwendeten Farben fragen.

Die Pflege

Nach dem Stechen ist vor dem Stechen! Denn genauso wichtig, wie die Säuberung und Desinfektion vor dem Stechen ist auch die Pflege danach. Dafür werden in der Regel Wund- und Heilsalben verschrieben, welche auch auf pflanzlicher Basis in der Apotheke zu finden sind. Dabei kommt es ganz auf den individuellen Hauttyp an, welche Salbe am besten hilft. Die Tätowierer veganer Tattoostudios stehen dir da sicher gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Wer den veganen Lebensstil also strikt durchziehen will und dennoch nicht auf individuelle Körperkunst verzichten will, hat einiges zu beachten. Darauf verzichten musst du aber trotzdem nicht, denn es gibt immer mehr Studios, die sich auf das vegane Tätowieren spezialisiert haben!

Hier findest du weitere vegane Tattoostudios in Berlin:

Wenn du auf nachhaltige und faire Produkte stehst, dann wirst du unsere Trendboxen lieben! Bestell dir schon jetzt dein Exemplar unter dem Motto “Blütezeit” direkt hier.

Trends muss man teilen...

Kommentare

  1. Sehr interessanter Beitrag. Man lernt nie aus. Ich hätte nicht gedacht, was so alles in Farben verarbeitet wird und hoffe, dass die Herstellung von reinen veganen Farben weiterentwickelt wird.

  2. Bine

    Oh wieder ein Thema mit dem ich mich noch nicht beschäftigt habe. Sehr interessant zu lesen.
    Trotzdem würde ich mich nicht tätowieren lassen.

  3. Es ist immer wieder spannend, wo tierische Produkte verarbeitet werden. Wird ja glücklicherweise auch in der Tattoo-Szene immer gängiger, Veganer Farben zu nutzen.

  4. Tinkerbelle

    Wow. Jetzt bin ich wieder um einiges schlauer, soweit hab ich noch gar nocht darüber nachgedacht, was in den Farben so alles drin ist, außer das kein Metall drin sein sollte, was in Deutschland aber mittlerweile verboten sein soll. Aber bei so vielen Dingen, kann man sich auch da nicht sicher sein.

  5. Ein absolut lesenswerter Artikel. Ich würde mich zwar nicht mehr tätowieren lassen, aber falls doch dann nur noch ganz natürlich.

Schreibe einen Kommentar