MakeUp Geschichte

Make-up Früher vs. Heute – die Entwicklung der Beautyindustrie

in Magazin von Lidia23 Kommentare

Make-up ist seit Jahrtausenden ein fester Bestandteil der menschlichen Kultur, der sich im Laufe unserer Geschichte kontinuierlich verändert hat und sich auch heute stetig weiterentwickelt. Vom antiken Ägypten bis zur modernen Schönheitsindustrie haben sowohl die Technologie als auch die Einstellung gegenüber Kosmetik große Fortschritte gemacht. Schminke hatte seit ihren Anfängen schon eine soziale Bedeutung, die sich immer wieder gewandelt hat. Heute achten wir vermehrt auf tierversuchsfreie und vegane Beautyprodukte, aber der Weg hierhin war sehr lange. Hier zeigen wir dir die Entwicklung der Beautyindustrie von der antiken Zivilisation bis zur modernen Ära.

Make-up in der Menschheitsgeschichte

Die Anfänge von Make-up im alten Ägypten

Bereits in der Antike spielt Make-up eine große Rolle. Es wurde aus ästhetischen, aber auch aus rituellen Gründen aufgetragen. Wir starten unsere Reise durch die Make-up-Geschichte im alten Ägypten, denn die alten Ägypter waren bekannt für ihre umfangreiche Verwendung von Schminke. Sie verwendeten natürliche Substanzen wie schwarzen Kohl, um die Augen zu betonen, und rote Ockerfarben für Lippen und Wangen, Henna für die Nägel und verschiedene Materialien für Parfum. Dies diente nicht nur der Schönheit, sondern hatte auch rituelle und schützende Bedeutungen im Zusammenhang mit ihren religiösen Überzeugungen. Man wollte so nah an die Götter herankommen, wie möglich. Zudem war es ein Statussymbol. Perücken und Öle für Haut und Haar waren ebenfalls keine Seltenheit. Im alten Ägypten war es ganz normal, dass sich Männer und Frauen schminkten. Das Make-up schützte auch vor der strahlenden Sonne.

Das antike Griechenland

Im antiken Griechenland, und später Rom, war es ähnlich: Sowohl griechische als auch römische Frauen und Männer trugen Make-up, das oft aus Blei, Zinnober und anderen giftigen Substanzen hergestellt wurde. Es wurde verwendet, um sozialen Status zu zeigen und die Schönheit zu betonen. Blasse Haut galt als Schönheitsideal, weshalb sich mit toxischem Bleiweiß oder Kreide bemalt wurde. Darüber wurden Rouge, Puder, Wimperntusche, Lidschatten und Lippenfarbe aus natürlichen Materialien wie beispielsweise gemahlenen Steinen, Erzen, Pflanzen, und Beeren aufgetragen. Auch Mandel- und Olivenöl spielten eine große Rolle in den frühen “Beautyprodukten”. Die Augenlider und Wimpern wurden mit schwarzem Kohl aus verbranntem Holz oder Harz betont, die Lippen mit zerquetschten Beeren oder Wurzeln verschönert und der Rouge bestand meist aus rotem Ocker. Auch Haare wurden schon gebleicht, um das beliebte Blond zu imitieren.

Das antike Rom

Die Römer haben viele dieser Praktiken und Ideale übernommen, aber entwickelten diese über die Jahre weiter. Das weiße Bleipuder und die blasse Haut blieben im Trend, das besonders bei Wohlhabenden. Auch tierische Fette und Stärke wurden Teil der aufhellenden Mittel. Die Augen betonte man weiterhin mit Kohl, Ruß oder verbranntem Kork, aber auch die Augenbrauen wurden im alten Rom dunkel gefärbt. Lippen und Wangen schminkte man weiterhin rot, und zwar mit pflanzlichen und mineralischen Stoffen wie Zinnober oder rotem Ocker. Auch Parfums und Öle sind beliebt. Blonde Haare, die Haarfarbe der Göttinnen, blieben ebenfalls ein Schönheitsideal und man trug Echthaarperücken. Auch Färbungen in verschiedene Farben mit natürlichen Pigmenten, Pflanzenölen oder Henna waren möglich. Wohlhabende Männer und Schauspieler benutzten ebenfalls Schminke, allerdings wurde Kosmetik vorrangig von Frauen verwendet.

Make-up im Mittelalter

Aufgrund religiöser Einflüsse wurde Make-up im Mittelalter kaum verwendet, da es als unmoralisch angesehen oder mit Hexerei in Verbindung gebracht wurde. Eitelkeit galt ebenfalls als Sünde. Das Schönheitsideal war daher recht natürlich, allerdings gab es dennoch einige Produkte und Praktiken, um sich schön zu schminken. Blässe galt weiterhin als attraktiv und als Zeichen von Reichtum und Adel. Zur Aufhellung wurde hier vorrangig Kreide verwendet. Die Haare wurden in praktischen Flechtfrisuren getragen. Im Spätmittelalter wurde der Haaransatz gezupft, um eine hohe Stirn zu suggerieren, die zu der Zeit Trend war. Weiteres Make-up war fast nicht existent. Manche Frauen benutzten noch leichtes Rouge aus Schminkwurz oder ähnlichen Naturmaterialien, Lippen und Augen wurden kaum bis gar nicht betont.

Die Renaissance

In der Renaissance wurden die Ideale des antiken Rom und Griechenland wiedergeboren. Dazu gehörten auch die Schönheitsideale und Schminkpraktiken. Die für Wohlstand stehende Blässe wurde durch weißes Blei wieder zur Aufhellung der Haut verwendet und auch Wangen und Lippen wurden erneut mit rotem Ocker oder Cochenille rosig und rot geschminkt, um Jugend und Vitalität auszustrahlen. Auch die Augen und Brauen wurden dunkel betont. Die Augenbrauen wurden entweder dünn gezupft oder entfernt und dann mit Kohle oder Ruß nachgezeichnet. Blonde Haare bleiben beliebt und damit auch Bleichmittel, aber auch kunstvolle Perücken waren beliebt. Mit dem Wohlstand stieg auch die Komplexität der Haarteile. Auch Parfüms wurden wiederentdeckt und erfreuten sich großer Beliebtheit.

Leider waren viele Produkte dieser Zeit aus gesundheitsschädlichen Substanzen wie beispielsweise Blei und Quecksilber, weshalb viele Hautschäden, Vergiftungen und generelle gesundheitliche Probleme keine Seltenheit waren. Diese Risiken waren zwar bekannt, aber nicht so wichtig wie Schönheit – ganz getreu dem Motto “Wer schön sein will, muss leiden.”

Innovation im 19. Jahrhundert

Nun sind wir im 19. Jahrhundert angekommen. Hier spielen die industrielle Revolution, Kommerzialisierung und der gesellschaftliche Wandel eine große Rolle. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts erfreute sich dezentes viktorianisches Make-up an Beliebtheit und auffällige Looks waren eher aus der Mode gekommen. Frauen verwendeten Gesichtswasser und Cremes, um ein sauberes und gesundes Hautbild zu erzielen. Einige benutzten auch leichten Rouge aus Schminkwurz oder Roter Beete. Sonst war Pflege wichtiger als Schminke.

Mit der Industrialisierung gab es mehr Kosmetikprodukte und Akzeptanz für diese. Die ersten Gründungen von Kosmetikmarken fanden statt. Mit dieser Einführung verbesserten sich Rezepturen und mehr Menschen konnten sich Kosmetik leisten. Besonders Puder aus Bestandteilen wie Reisstärke und Zinkoxid war sehr beliebt. Er hellte den Teint auf und erzeugte einen matten Look. Auch die Popularität von Parfum steigt weiterhin. Eine ganz neue Besonderheit: Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beeinflussten Modemagazine und -kataloge Schönheitsideale. Außerdem verbreiteten sie Trends in einer vorher völlig undenkbaren Art und Weise. Die Kosmetikprodukte verbesserten sich stetig, dennoch gab es weiterhin gefährliche Inhaltsstoffe.

Im 20. Jahrhundert gab es so viele unterschiedliche Trends und Äras wie nie zuvor. Alle Dekaden brachten ihren eigenen Stil mit sich. Daher fokussieren wir uns hier nur auf einige Veränderungen und beleuchten diese nicht so stark wie in den vorangegangenen Epochen. Wichtig ist, dass die Filmindustrie starken Einfluss auf das Verständnis von Schönheit hatte.

Besonders bekannt sind die Roaring Twenties, die mit extravagantem Stil, Glamour und viel Make-up eine dezentere Zeit ablösten. Dunkel geschminkte Augen, rote Lippen und betonte Augenbrauen galten als Schönheitsideal. Die Looks von Filmstars und neue Brands beeinflussten die Ideale der 30er – 50er. Einige relevante Schauspielerinnen sind Greta Garbo, Marlene Dietrich und später Marilyn Monroe und Audrey Hepburn. Auch noch heute ist dieses Phänomen deutlich.

Ab den 60ern wird es bunter und experimenteller. Besonders kräftige und farbenfrohe Lidschatten waren in den 60er – 80er Jahren nicht wegzudenken. Während die 60er von Jugendkultur, einem puppenartigen Look, stark betonten Augen und dezenten Lippen geprägt sind, wird es in den 70ern natürlicher. Die Hippiebewegung ersetzt Foundation durch Cremes und setzt auf Erdtöne. Die Disco-Bewegung hingegen ist bunt, knallig und extravagant. In den 80ern wird es noch bunter, knalliger und mutiger. Hier sind kräftige oder Neonfarben nicht wegzudenken. Außerdem wird hier Highlighter und Contouring beliebt. Stars wie Madonna, Cyndi Lauper oder David Bowie inspirieren die Trends.

In den 90ern wird es wieder dezenter. Der No-Make-up Look wird populär und die bunten Farben werden von neutralen Tönen abgelöst.

Make-up heute

Heute ist Make-up so individuell, variabel und offen wie nie. Jede*r kann alles tragen – von dezenten bis glamourösen Looks, alles ist erlaubt. Make-up wird mittlerweile für Menschen aller Geschlechter, Hautfarben und Altersgruppen angeboten. Die Vielfalt der Produkte spiegelt eine breitere Akzeptanz und Verständnis von Schönheit wider. Dennoch gibt es weiterhin wechselnde Trends, die oft von Stars und Popkultur beeinflusst werden.

Zudem achten wir mittlerweile mehr auf die Inhaltsstoffe sowie den Einfluss auf die Umwelt und Tierleid. Denn wir sind zunehmend besorgt über die Auswirkungen von Schminke auf die Natur und Tierwelt. Es gibt einen starken Trend zu nachhaltigen Verpackungen, veganen Produkten ohne Tierversuche.

Trends muss man teilen...

Kommentare

  1. Judith

    Schminken zählt zu meiner täglichen Routine welche mir Spaß macht. Deshalb freue ich mich auch immer sehr, wenn sich Kosmetik, egal ob Dekorative oder Pflegende in der Box befindet.
    Ich probiere da sehr gerne neue Produkte aus, wofür die Trend Box dafür natürlich perfekt geeignet ist. :-)

    1. kimpoldi

      Bei mir ebenso. Ich liebe es mich zu schminken. Getönte Creme, Rouge (heißt heute glaube ich highlighter ;) und Lidschatten gehören dazu. Mascara lasse ich seit ca 2 Jahren aus- kommt nur selten drauf.

      1. beauty_art_andrea

        Ich hoffe so sehr auf eine schöne Palette mal in der Juli Box würde mich sehr freuen…

  2. Bine

    Wie unterschiedlich es doch ist, die Frauen die sich früher geschminkt haben haben aufgehört und umgekehrt…. bin gespannt ob es sich noch mal ändert…..

  3. Nemezis

    Es ist erstaunlich, wie sich die Make up-Industrie entwickeltn hat. Ich habe mich nie wirklich geschminkt. Höchstens ist es ein Mal im Jahr. 😁

    1. kimpoldi

      Interessant wie andere das machen. Ich schminke mich jeden Tag ein bisschen, da ich es gerne mag. Mascara kommt aber mittlerweile nur selten drauf- dann aber extrem.

  4. sunshine

    Das hellblaue Effekt-Powder aus der Juli-Box hat leider in den Augen gebrannt … Das konnte ich dann auch nicht weitergeben …

  5. Ich habe euren Reel gesehen, in dem perfekt gezeigt wird, wie sich die Make-up-Trends von damals im Vergleich zu heute verändert haben.Ich bemerke, dass viele Frauen falsche Wimpern tragen, die etwa 3-4 Wochen halten… ich finde, dass diese Schatten erzeugen und einen älter aussehen lassen. Ein merkwürdiger Trend…

  6. Ich habe es nicht so mit Schminke und auch noch nie gehabt. Etwas Puder und Mascara, mehr brauche nicht. Ansonsten fühle ich mich nicht wohl.

    1. Ich brauche kein Make up in der Box. Weder mit dem Puder noch mit dem Lipgloss kann ich etwas anfangen, da es nicht zu meinem Stil passt.

  7. Bine

    Ich bin nicht mehr die große Schminkerin, früher hab ich mich da sehr ausgetobt. Wobei ich Pflege sehr mag. Ich nehme ich meine alten Lidschatten zu kreativen Arbeiten. Bsp. beim stempeln… da gibt es tolle Effekte… und die neuen Lidschaden… tja weiß ich noch nicht…

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