Meeresschutz-Projekte

8 Meeresschutz-Projekte die du kennen solltest!

in Magazin von Lea.rz25 Kommentare

675 Tonnen Müll, davon die Hälfte aus Plastik, landen laut einer Schätzung der internationalen Meeresschutz-Organisation „Oceana“ stündlich in unseren Meeren und Ozeanen. Das diese immensen Mengen an Müll nicht nur eine Gefahr für Fische und Co. darstellen, sondern unser gesamtes Öko-System gefährden, ist uns wohl allen bewusst. Was aber kann man als Einzelner tun?

Es gibt unzählige lokale und internationale Organisationen, die sich für den Schutz der Meere stark machen. Solche Projekte sind stets auf die Hilfe der Gesellschaft angewiesen. Um dir einen Überblick zu verschaffen, möchten wir dir unsere Top 7 Meereschutz-Projekten vorstellen. Womöglich ist eines dabei, dass du – in welcher Form und in welchem Ausmaß auch immer – unterstützen möchtets.

4Ocean – 1 Armband für 1 Pfund Müll

4Ocean für den Meeresschutz

Das Team von 4Ocean organisiert regelmäßig Müllsammelaktionen und ist dabei international unterwegs. Die sogenannten Cleanups finden sowohl auf den Stränden entlang der Küsten, als auch auf den Meeren statt. So wird nicht nur verhindert das weitere Müll in die Meere gelangt, sondern auch der Müll aus dem Wasser beseitig. Unterstützen kannst du dieses Projekt durch den Kauf eines schicken Armbandes. Damit finanzierst du die Beseitigung von durchschnittlich einem Pfund Müll der Strände und Meere weltweit. Das Armband besteht zu 100 % recyceltem Material. Die Perlen wurden aus alten Glasflaschen gefertigt, das Band aus recycelten Plastikflaschen.

Die Seekuh – Das weltweit erste Müllsammelschiff

Letzten September fand die Schiffstaufe des ersten Müllsammelschiffs statt. Der Katamaran namens Seekuh wurde vom Verein „One Earth – One Ocean“ in Auftrag gegeben und von einer Lübecker Werft umgesetzt. Das Prinzip dahinter ist einfach: Zwischen den beiden Rümpfen des Katamarans befindet sich eine bewegliche Netzkonstruktion. Mit dieser wird der an der Oberfläche treibender Müll eingesammelt. Dabei fährt das Schiff mit gerademal zwei Knoten – was in etwa vier km/h entspricht – wodurch den Fischen genug Zeit bleibt, um dem Netz auszuweichen. Neben Müll kann die Seekuh auch Chemikalien und Öl aus dem Wasser filtern und trägt dadurch gleich auf mehreren Wegen zum Meeresschutz bei. In diesem Jahr bestreitet der Prototyp seine ersten Einsätze vor der Küste Honkongs und in der deutschen Ostsee.

Healthy Seas – Vom Fischernetz zum Socken

Bei Healthy Seas arbeitet eine NGO mit zwei Unternehmen zusammen. Das gemeinsame Ziel: Die Ozeane von Müll und vor allem von alten Fischernetzen zu befreien. Pro Jahr landen, laut einer Studie der Welternährungsorganisation FAO, rund 1.250 Kilometer solcher „Geisternetzte“ allein in die Gewässern Europas. Fische, Seevögel, und andere Meeresbewohner wie beispielsweise Schildkörten verfangen sich in solchen Netzen und verenden qualvoll. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, entfernen Taucher der Initiative Healthy Seas solche Netze. Die eingesammelten Netze werden dann recycelt und zu Nylongarn weiterverarbeitet. Es entstehen Teppiche, Sport- und Badebekleidung und auch Socken, die deine Füße warmhalten. Die Produkte sind nicht nur stylisch, sondern erzählen auch eine Geschichte: vom Müll zum Kleidungsstück

The Ocean Cleanup – Von der Idee zur Sensation

Mit gerade mal 17 Jahren hatte der Niederländer Boyan Slat die Idee zu diesem Projekt: Eine riesige, auf der Oberfläche treibende Schwimmbarriere soll Müll auffangen. Durch ein Crowdfunding war es möglich seine Idee für den Meeresschutz zu verwirklichen. Die Konstruktion macht sich die natürliche Meeresströmung zu nutzen. Durch diese wird der Müll in die v-förmigen „Arme“ getrieben und dort gesammelt. Durch dieses innovative System können nicht nur immense Flächen gereinigt werden, auch stellt es keinerlei Gefahr für Meeresbewohner dar, da keine Netze zum Einsatz kommen. In Tests hat sich das System bereits bewährt. Ende 2017 startet der erste „Cleanup-Trail“ im Nordpazifik.

Dieses beeindruckende Projekt kannst du, neben Spenden, auch durch den Kauf verschiedener Merchandise-Produkte kaufen. Dazu gehört auch die Mehrwegflasche von Dopper, welche schon mal in einer TrendBox zu finden war.

https://youtu.be/6IjaZ2g-21E

Surfrider Foundation – Bewusstsein schaffen für den Meeresschutz

Ursprünglich ein Zusammenschluss lokaler Surfer, heute eine in 14 Ländern tätige Organisation mit mehreren tausenden Mitgliedern. Die Surfrider Foundation nimmt sich mehreren Problemen an. Darunter auch die zunehmende Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll. Ihr Ziel ist der Schutz und Erhalt der Ozeane und Küsten. Durch Bildungs- und Bewusstseinsaktionen möchte die Organisation Verantwortung für den Schutz der Meere schaffen. Um für dieses Thema zu sensibilisieren arbeitet die Surfrider Foundation auf allen Ebenen: von der lokalen bis hin zur politischen. Auch treten sie oft als Vermittler zwischen verschiedenen Parteien – seien es Politiker und Bewohner – auf, wenn Entscheidungen im Bereich Umwelt getroffen werden sollen.

Auch in Deutschland ist die Surfrider Foundation vertreten und stets auf der Suche nach Freiwilligen und Unterstützern.

International Costal Cleanup Day – Gemeinsam Müll sammeln für saubere Strände

Am 16. September findet wieder der International Costal Cleanup Day statt. Seit rund 30 Jahren ruft die US-amerikanische Umweltorganisation „Ocean Conservancy“ Menschen weltweit dazu auf, an diesem Tag selbst aktiv zu werden und die Strände und Gewässer von Müll zu befreien. Der deutsche Naturschutzbund NABU ist seit dem Jahr 2010 auch dabei. Ganz nach dem Motto “Gemeinsam macht’s mehr Spaß!” wird so jährlich ein ganzer Tag dem Meeresschutz gewidmet. Jede helfende Hand zählt!

Seabin – Der Mülleimer im Hafen

Beim Entlang-Schlendern am Hafen ist er dir beim Blick zwischen die Boote bestimmt auch bereits aufgefallen: umhertreibender Plastikmüll in allen Farben und Formen. Genau dieses Problem wollen zwei Australier mit dem von ihnen entwickelten „Seabin“ in Angriff nehmen. Diese „Mülleimer“ treiben an der Oberfläche und saugen mit Hilfe einer Pumpe den im Wasser treibenden Müll ein. Dieser wird im Sammelbehälter aufgefangen und kann so richtig entsorgt oder recycelt werden. Zudem kann der Seabin dazu genutzt werden Öl aus dem Wasser zu filtern.

Nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne können ab diesem Sommer die Seabins gekauft werden. Vielleicht entdeckst du ja schon den ein oder anderen bei deinem nächsten Ausflug zum Hafen.

Sag Nee zu PET!

Abgefülltes Wasser

Kennst du noch weiter tolle Projekte, die zum Meeresschutz beitragen? Oder bist du selbst ehrenamtlich tätig? Erzähl uns davon, wir sind gespannt!

Trends muss man teilen...

Kommentare

  1. Über “Seabin” und “Ocean Cleanup” habe ich schon Beiträge gesehen. Die waren aufschlussreich!
    Ebenfalls interessant und schön zu sehen ist, welch positive Ideen die Menschen doch haben und auch umsetzen!

  2. Großkonzerne bekleckern sich – nicht nur bei dieser Problematik- selten mit Ruhm. Man kann sich da viele Infos, welche Marke (Nestles, procter und gamble) zu welchem Konzern gehört selbst beschaffen und bewusster konsumieren…

  3. Tpol

    Ein sehr-sehr wichtiges Thema. Danke, dass ihr es ansprecht! Als ich einen Dokufilm über Nestlé gesehen habe (genau zu dieser Problematik: “wegnehmen” von Wasserressourcen für die eigene Produktion bzw. Befüllung von Plastikflaschen, nach dem die Menschen praktisch gezwungen wurden, um an das selbe Wasser ran zu kommen, es kaufen zu müssen), war ich einerseits geschockt, andererseits traurig, dass so etwas möglich ist, dass ein großes Konzern so etwas unverantwortliches tut. Für mich ein Grund, Produkte dieses Konzerns NICHT zu kaufen. Und es sind so viele Marken im deutschen Handel vertreten, ich musste staunen (sie haben ja alle unterschiedliche Namen: Maggi, Nespresso, Herta, Wagner, Schöller um nur ein paar zu nennen..).
    Ich überlege ja auch immer, was ich persönlich tun kann, um das Wasser nicht zu verschmutzen. Es ist ja schon bekannt, dass Plastik als Mikroplastik ins Grundwasser gelangt und wieder auf unserem Teller landet. Fische schlucken ihn und landen als ein schmackhaftes Gericht mit einer Plastikbeilage auf unserem Teller. Und um das zu verhindern, habe ich aufgehört Kosmetik, Körperpflegeprodukte und Zahnpasten mit Mikroplastik zu verwenden. Und ich weiß, ich bin nicht die einzige.

  4. Lari

    Jedes mal wenn wir am Strand sind, hebe ich alles auf, was mir vor die Füße kommt. Natürlich nur den Müll ;) und werfe es weg. Das ist leider manchmal echt schon einiges. Ich fand den Artikel sehr interessant geschrieben und hoffe, das den viele Leute lesen.

    1. Müllsammelaktionen kenne ich bei uns als sogenannte “Dreck-weg-Tage”, die regelmäßig jedes Frühjahr in vielen Orten/Dörfern etc. stattfinden. An Straßenrändern, Grünflächen, Gehwegen, Spielplätzen usw. wird sämtlicher Müll aufgesammelt und anschließend entsorgt.

  5. Ich finde diese neue “2 Minuten challange” auch sehr hilfreich. Dabei sammelt man zwei minuten intensiv an irgendeinem Strand Müll.. Das tut niemandem weh, wird aber jeden erschrecken, wieviel dabei zusammen kommt und erweitert so hoffentlich den Blick von einigen..

  6. floriaemilia Gast

    Super Sache. Vielleicht könntet ihr auch Themenboxen z.B. zum Muttertag, Herrentag usw. anbieten, in denen Produkte aus diesen tollen Projekten angeboten werden. Wäre einfach eine tolle Geschenkidee mit der man auch gleich etwas Gutes macht.

  7. Gast

    Heute habe ich meine 4Ocean Armbänder bekommen. Sie sind echt schön und daas die aus Meeresmüll sind, würde man nie denkenl. Ich würde ja so gerne viel mehr helfen.

      1. Über ein 4Ocean-Armband in einer der nächsten Trendraider-Boxen würde ich mich sehr freuen!!

  8. Tinkerbelle

    Vielen Dank für den tollen Beitrag!
    Es sollte noch viel mehr getan werden, das die Menschen endlich lernen bewusster zu leben und mehr darauf achten, was sie kaufen und wie sie mit dem anfallenden Müll umzugehen haben.
    Wenn ich schon immer sehe was in den Mülltonne bei uns im Haus liegt, wo es nicht rein gehört könnte ich jedes mal alle Parteien antreten lassen und denen erklären wie das mit der Mülltrennung funktioniert.
    Hab mir erstmal zwei recycelte Armbänder zur Unterstützung der Meerreinigung bestellt.❤

    1. Ja, ich finde das menschliche Verhalten in vielen Bereichen auch unverständlich. Mülltrennung ist doch eigentlich keine schwierige Sache und man lernt es spätestens im Kindergarten, aber trotzdem kriegen manche Leute (meine Vermieter trotz mehrerer Hinweise ebenfalls) nicht auf die Reihe.

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